Lohne.
Soziale Arbeit kann gerade Männern Freude und Spaß machen, sagte Prälat Peter
Kossen am Montag, 12. August, im Pfarrheim St. Josef in Lohne. Unter dem Titel
„Caritasarbeit – auch etwas für Männer?“ rief er die Zuhörer dazu auf, die Chance
auf Gemeinschaft zu ergreifen, die das gemeinnützige Tun in sich trage.
Obwohl der Leitsatz der Caritas in
Deutschland „Not sehen und handeln“ in seiner zweiten Hälfte ein sehr männlicher
sei, zählten in den Kirchengemeinden weit mehr Frauen als Männer zu den sozial
Tätigen.
Dabei biete das Feld sozialer Arbeit gerade
für Männer die Chance, den wohl antiquiert klingenden Kern des Begriffs der
‚Bruderschaft‘ zu erleben, stellte der Vorsitzende des oldenburgischen
Caritasrates fest. Dann, wenn es beispielsweise gelte, bei einer Tafel mit an
zu packen, in der Obdachlosenarbeit zu helfen oder im aktuellen Sinn darum,
eine „Task Force Arbeitsmigration“ zu bilden.
„Immer dann sind urmännliche Eigenschaften
gefragt“, sagte Kossen. Mit Ausnahme der Arbeit im Frauenhaus stünden alle
caritativen Felder den Männern ebenso offen wie Frauen, räumte Kossen mögliche
Vorurteile aus. Häufig sei soziales Tun auch keine Spielwiese, sondern könne schnell
politische Dimensionen annehmen.
Voraussetzung für jedes Engagement sei die
innere Haltung der Nächstenliebe und Solidarität, machte Kossen deutlich.
„Christen setzen sich ein für die Kleinen und Schwachen“, führte der Geistliche
aus. Denn: „Ohne das Bemühen um Gerechtigkeit ist jeder Gottesdienst wertlos“,
machte Kossen in Anlehnung an den alttestamentlichen Propheten Amos deutlich.
Barmherzigkeit sei dabei die Kunst, „einem
anderen Menschen Gutes zu tun, ohne ihn klein zu machen.“ Richtig verstanden
versetze sie den Menschen in Not in die Lage, gegen Ungerechtigkeit
aufzubegehren. Kossen: „Barmherzigkeit, biblisch verstanden, führt in die
Freiheit und nicht in neue Abhängigkeit. Sie ist in hohem Maße politisch und
parteiisch.“
Dietmar
Kattinger
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 04441/8707-640